Meeresrauschen März 2020
Sabine und Karl-Heinz, die auf den San Blas Inseln in der Karibik leben, erzählen wie sie die Folgen des Corona-Virus wahrnehmen:
Bis 22. März hatten wir Gäste an Bord. Das Meer zeigte sich in den schönsten Farben. Dennoch hatten die Gäste manchmal Schwierigkeiten, die Sorgen um Rückflug, Arbeit/Studium und die allgemeine Situation zu verdrängen. Aber wenn Adlerrochen im glasklaren Wasser ganz nahe bis zum Boot kommen, sind wieder alle im hier und jetzt. Und auch, wenn beim Schnorcheln ein Hai zu sehen ist☺
Auf manchen an sich unbewohnten Palmeninseln leben Familien für mehrere Wochen und sammeln die Kokosnüsse auf einen Haufen, die dann mit großen Handelsschiffen nach Kolumbien gebracht werden. Wir haben dem Buben eine Panamaflagge und Süßigkeiten mitgebracht und ein paar Kokosnüsse gekauft. An Bord habe ich den Gästen gezeigt, wie sie die Nuss aufmachen können (zuerst die Kokosmilch in ein Glas schütten, dann die Nuss mit dem Hammer aufschlagen) und dann waren sie eine Weile beschäftigt, das weiße Fruchtfleisch rauszuschneiden.☺
Vor Tobias Island waren beim Schnorcheln viele Rochen zu sehen. Kreisrund, hellgrau mit dunklen Augenhöhlen waberten sie wie Gespenster über den Meeresgrund. Richtig unheimlich. Von oben sieht das Meer ganz unscheinbar aus und lässt nicht erahnen, welche Überraschungen unter Wasser warten.
Tobias hat Fische gefangen und fragt, ob wir welche möchten. Super, denn ich hatte schon überlegt, was ich heute kochen soll.
Bisher kannten wir bei den Cayos Ratones nur die tollen Schnorchelplätze. Diesmal sind wir um die Insel herumgegangen und waren begeistert vom Farbenspiel des flachen Wassers.
Die Schulkinder tragen Hemd und lange Hose. Die Jüngeren spielen den ganzen Tag Fußball oder bleiben neugierig in unserer Nähe. Wenn sie „groß“ sind, möchten sie nach PanamaCity, in die moderne Welt.
Meine Großeltern hätten es auch eigenartig gefunden, wenn ein Fremder sie fotografiert hätte. Natürlich habe ich ihn vorher gefragt, ob es ok ist.
Unser Freund Arkin und seine Frau posieren aber gerne für uns.
Warum soll man Weihnachtsmützen nur im Dezember tragen, und Tigermasken nur im Fasching?
Nein, wir sind keine Chamäleons. Die uv-undurchlässigen T-Shirts tragen wir beim Schnorcheln, damit wir vor der Sonne und den Korallen geschützt sind. Auf der Nordseite der Inseln sind Riffe mit Fischen in allen Variationen, Formen, Farben, Größen. Auf der Südseite ist meist Sandstrand. Manche Inseln sind so klein, dass wir in kurzer Zeit rundherum schnorcheln können.
Carlos hatte einen Arzttermin, also fuhren wir nach Panama-City. Nach unserer Rückkehr blieben wir einige Tage in der winzigen, verschlafenen Turtle Cay Marina. Es liegen 19 Boote dort, aber nur 5 Boote sind „bewohnt“. Hier muss man sich nicht an die Ausgangszeiten halten (2 Stunden am Tag, abhängig von der Ausweisnummer), sondern wir konnten uns freibewegen, stundenlang am Strand spazieren oder schwimmen. „Trockenfutter“, also Reis,Nudeln, usw. haben wir eh an Bord, und 2x pro Woche kommt der Gemüsehändler mit seinem alten LKW über die Schotterstraße bis zur Marina.
Wir sind trotzdem wieder ins Inselgebiet gefahren. Es sind mehr Segelboote hier als vor der Krise und auch einige Bekannte liegen mit ihren Booten vor Anker. Mit ihnen werden wir – mit gebührendem Abstand – mal einen Kaffee trinken.
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